Pilze im Garten – Pilze selber züchten
In letzter Zeit weckt das Amateur Pilzanbau im Garten großes Interesse. Im Verkauf werden immer häufiger verschiedene Sorten angeboten (Champignons, Austernpilz und Shiitakepilz), die man erfolgreich als Pilze im Garten züchten kann. Aber der wirkliche Verkaufshit auf dem Markt ist der lebendige Mykorrhizapilz der Speisewaldpilzen. Dies ist eine ausgezeichnete Gelegenheit den originellen Geschmack des Waldes in den Garten zu geben. Aber kann es wirklich klappen? Erfahren Sie die Antworten auf Fragen für den Anbau von Pilzen im Garten.

Saprobionte essbare Pilze
Saprobionte Pilze zerlegen abgestorbende organische Substanzen. Sie verursachen Fäulnisse, dass die Ansammlung von abgestorbenden organischen Rückständen in der Natur verhindert. Um diese Eifenschaft aus zu nutzen, kann man im Amateur-Anbau von essbaren Pilzen im Garten, wie Austernpilz, an gefällten Stämmen von Laubbäumen (zum Beispiel Eiche, Buche, Birke, Pappel, Weide, Apfel- und Nussbaum) oder auf Stroh anbauen. Darüber hinaus müssen richtige Temperatur, Feuchtigkeit und Kohlendioxid-Konzentration bereitgestellt werden. Reguliert man die hier aufgeführten Umgebungsbedingungen, kann man einfach die Fruchtbildung der Pilzen veranlassen. Man muss sogar nicht einmal einen Garten besitzen, manchmal reicht nur ein Balkon oder ein Keller aus.
In den meisten Fällen, wenn wir Pilze selber züchten, wählen wir Champignons. Sie brauchen nicht soviel Licht. Man muss nur eine Temperatur von 12 bis 20 °C gewährleisten. Deshalb werden sie manchmal das ganze Jahr über angebaut, zum Beipsiel im Keller. Es gibt auch fertige Champignons-Pakete, die alles enthalten was man zum Anbau braucht – ein geeignetes Substrat, das mit dem Pilz bewachsen ist, eine Tüte zum Abdecken des Erdbodens und eine Anbauanleitung. Alles ist in einem ästhetischen Karton verpackt. Es reicht aus die richtige Feuchtigkeit und Temperatur zu halten. An der ersten Ernte kann man sich schon in weniger als einem Monat erfreuen. Die Ernte kann wiederholt werden und bis zu 4 Monaten weiter gemacht werden.
Champignons können auch im Garten angebaut werden. Doch aufgrund seiner thermischen Anforderungen, kann man die Pilze selber züchten nur von Mitte April bis Ende Juli. Es muss ein schattiger Platz unter Bäumen und Sträuchern oder entlang einer Wand oder Hecke gewählt werden, vorzugsweise Norden gerichtet.
Austernpilz tritt in der Natur in europäischem Gebieten auf. In den meisten Fällen kann man ihn in Laubwäldern im Spätherbst finden. Es kommt vor, dass dieser Pilz an abgestorbenen Stämmen oder sterbenden Bäumen in Parks oder Gärten wachsen. Sie wachsen in charakteristischen Gruppen auf der Rumpfseite, dachziegelförmig angeordnet. Ihre Hüte sind in dunkelgrauer bis stahlblauer Farbe und haben einen Durchmesser von 5 bis 30 cm. Sie eeignen sich zum marinieren und trocknen. Die Pilze sind ein hervorragender Beisatz zu Fleischgerichten, die einen angenehmen Geschmack verleihen. Neben dem Geschmack hat der Austernpilz einen hohen Nährwert. Dieser kann leicht verdauliches Eiweiß, Vitamin B und Mineralien liefern.
Der Anbau von Austernpilz wird an einem schattigen und ruhigen Platz mit hoher Luftfeuchtigkeit durchgeführt. Angebaut auf Stroh ist die erste Ernte nach 3 bis 5 Monaten möglich. Wenn man Austernpilze auf Holz anpflanzt, wartet man auf die Ergebnisse meistens erst bis zum nächsten Jahr.

Attraktiv ist auch der essbare Shiitakepilz. Er stammt aus Ost-Asien, China und Japan. So wie der Austerpilz wächst der Fruchtkörper in Gruppen auf abgestorbene Holz von Laubbäumen. Die braunen Hüte können einen Durchmesser von bis zu 20 cm erreichen. Sie können frisch gegessen werden, getrocknet oder mariniert. Zusätzlich zu den kulinarischen Köstlichkeiten haben sie auch gesundheitliche Vorteile, sie können unter anderem Cholesterinspiegel senken. Nach der alten chinesischen Tradition, verzerrte man Shiitakepilze für Gesundheitserhaltung und Langlebigkeit.

Für den Anbau von Shiitake muss man einen halbschattigen Platz finden (kann entweder im Garten oder in einem geschlossenen Raum sein). Der Anbau erfolgt in zwei Perioden – von Februar bis Juni und von August bis November, ausschließlich an Stämmen oder Laubbäumenästen. Die erste Ernte ist in der Regel im nächsten Frühling möglich.
Trotz der zahlreichen Vorteile, interessantem Geschmack und des Nährwertes, ist der Anbau der oben genannten saprobionten Pilze nicht sehr beliebt in Deutschland. Die meisten Hobby Pilzliebhaber bevorzugen „traditionelle“ Steinpilze, Raufußröhrlinge und Edel-Reizkere. Kann man somit diese Waldpilze auch im Garten anbauen?
Essbare Waldpilze im Garten
Während die Anbaumethoden der saprobionten Pilze seit längerer Zeit bekannt und weit verbreitet sind, erweist sich der Anbau von Waldpilzen, wie Steinpilze, Birkenröhrlinge, Reizkere, oder Butterpilze, als sehr viel komplizierter zu sein. Damit sich diese Pilze entwickeln können, braucht man Wurzeln von entsprechenden Baumarten, mit denen sich der Pilz in Mykorrhiza binden kann.
Auf der anderen Seite ist die Auswahl der geeigneten Baumart nicht alles. Das das Myzel kann unter der Erde für viele Jahre wachsen, zur Bildung des Fruchtkörper benötigt es eine Anregung, die von der Pflanze geschickt wird – einen Wirt. Wissenschaftler wissen immer noch nicht, was für eine Substanz diese Funktion ausführt.

Zu dem Pilzmycylium gehören Pilze wie Steinpilze, Kiefern-Steinpilze, Edel-Reizkere, gemeine Birkenpilze, weißstielege Rotkappen, Butterpilze, Gold-Röhrlinge und Grünlinge. Erfolg bei der Bildung von Fruchtkörper von essbaren Pilzen kann hat man nicht immer, doch man höhrt immer häufiger von Hobbygärtner, dass sie wir Erfolg haben, wenn wir Pilze selber züchten. Es lohnt sich daher zu wissen was für Bedingungen im Garten zur Verfügung gestellt werden müssen, um eine Chance für das Auftreten von leckeren Steinpilzen, Birkenpilzen und Edel-Reizkeren zu haben.
Steinpilze (Boletus edulis) treten sowohl in Nadel- und Laub wäldern wie auch in gemischten Wäldern auf. Sie haben eine Mycorrhiza hauptsächlich mit Fichten, Kiefern und Eichen, am besten mit Bäume, die mittleres Lebensalter haben. Fruchtkörper erscheinen von Mai bis November. Leider bekommt man Steinpilze im Garten oder auf dem Grundstück, das weit von dem Wald ist, nur selten, da die Pilze in Gruppen mit zwei anderen Fliegenpilzarten wachsen (Perlpilze und grauen Wulstlingen) und sich im Erdboden Bakterien der Gattung Pseudomonas befinden müssen. Ist der Garten allerdings neben einem Wald angelegen kommen Steinpilze schon eher vor.
Nach Anwendung der Pilzbrut unter Kiefernbäumen, können sich auch Kiefern-Steinpilze bilden – oft verwechselt mit gemeinen Steinpilzen.
Ein anderer Pilz ist der Edel-Reizker. Er gilt als einer der schmackhaftesten Speisepilze. Wenn man im Garten Edel-Reizkere haben möchte, sollte die Pilzbrut unter Kiefern (auch mit Zwergkiefern) oder Fichte gesetzt werden. Es ist ratsam einen Platz mit hoher konstanter Feuchtigkeit zu wählen. Wenn der Erdboden auf dem Grundstück schnell austrocknet, sollte man vor dem eisetzen der Pilzbrut den Erdboden mit Hydrogel vermischen, das die Feuchtigkeit in der Erde hält. Edel-Reizkere können von Juli bis November erscheinen.

Nach Anwendung der Pilzbrut, kann man auch Birkenpilze erwarten. Birkenpilze und weißstielige Rotkappen können von Juli bis September unter Birken auftreten. Sehr beliebte Pilze sind auch Butterpilze. Wenn man Pilzbrut unter Birken setzt, kann man ein gewöhnlicher Butterpilze erwarten (trägt Früchte von Mai bis September). Nach der Verwendung von Mykorrhiza unter Lärchen, kann man Gold-Röhrlinge erwarten (trägt Früchte von Juni bis November). Auch Grünlinge können wir in Garten anbauen. Sie wachsen von Oktober bis Dezember unter Kiefern, die am besten auf sandigem Erdboden, der reich an Flechten ist.
Man muss ungefähr mindestens ein Jahr warten, bis Pilze im Garten wachsen werden. Doch deren herrausragender Geschmack belohnt einen sicherlich! Man sollte jedoch bedenken, dass bei der Verwendung von Applikationen auch giftige Pilze auftreten können. Daher muss beim Sammeln von Pilzen im Garten genauso vorsichtig sein wie beim Sammeln von Pilzen im Wald. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Ernte!