Obstbäume veredeln – Methoden, Termine, Unterlagen, Edelreiser
Obstbäume veredeln wir indem wir die Edelreiser mit Unterlagen kombinieren. In der Regel bekommt man dann prächtige und schmackhafte Früchte. Mit einer Veredelungsunterlage garantiert diese Behandlung Gesundheit und Widerstandsfähigkeit des Baumes oder es erlaubt die Wachstumsstärke zu beeinflussen. Wenn wir Obstbäume veredeln, können wir derzeit die meisten vermarkteten Obstbäume bekommen. Hier ist angegeben, wie wir richtig Obstbäume veredeln.

Warum Obstbäume veredeln?
Obstbäume veredeln wir, damit sie Pflanzen stark wachsen und eine regelmäßige Ernte bringen, wie auch große und schmackhafte Früchte (Eigenschaften der Edelsorten, die als Edelreiser verwendet werden) zu bekommen. Gleichzeitig sind die Bäume vital, widerstandskräftige und weisen eine reguläre Wachstumsstärke auf (in der Regel kommen die Eigenschaften von der Veredelungsunterlagen). Veredeln wir Obstbäume, so erhalten wir zum Beispiel kleine Apfelbäume , die nur einen kleinen Bereich des Grundstücks einnehmen (die sogenannten Zwergbäume) und gleichzeitig große und schmackhafte Früchte geben. Wenn Sie erst mit Obstbaum-Anbau beginnen – hier finden Sie nützliche Informationen zum Thema: Obstbäume und Obststräucher pflanzen.
In der Regel veredeln Obstbäume professionelle Gärtner und Züchter, die Obstbaum Setzlinge produzieren. Jedoch können auch erfahrene Gärtner selber versuchen Obstbäume zu veredeln. Bei der Durchführung solch eines Verfahrens kann man preiswert selber neue Pflanzen im Garten bekommen. Wenn wir Obstbäume erfolgreich veredeln, können wir auch selber stolz sein, denn es zeigt unsere Erfahrung und Professionalität bei der Gartenarbeit.
Obstbäume veredeln – Termine
Obstbäume veredeln wir im Frühling (kurz vor Beginn der Vegetationsperiode oder unmittelbar nach dem Beginn, wenn bereits in den Pflanzen Säfte zirkulieren) oder im Sommer. Es ist ratsam, dass man im Frühling während auf Edelreiser veredelt und im Sommer eine Okulation durchführt. Um genauer zu erklären wie wir Obstbäume veredeln, muss man ein paar Begriffe in Bezug auf die Veredelung und verschiede Veredelungs-Methoden unterscheiden.
Welche Materialien zur Veredelung von Obstbäume benötigt?
- Um Obstbäume zu veredeln ist folgendes notwendig:geeignete Schneidwerkzeuge, so wie eine kleine Gartensäge (vorzugsweise gekrümmt, so genannter „Fuchsschwanz“), eine Gertenschere und ein Messer für Einschnitte,
- Gartensalbe (zum Beipsiel Funaben oder eine dicke Dispersionsfarbe zusätzlich mit dem Fungizid Topsin) mit einem Schnürchen oder einer Gartenfolie, die zur Sicherung der Veredelung dient,
- geschnittene Edelreiser,
- Pflanze, die als Veredelungsunterlage dient.
Achtung! Bevor wir beginnen Obstbäume zu veredeln, sollte man entsprechende Edelreiser für die Veredelung und eine Veredelungsunterlage wählen. Man muss auf ihre biologische Kompatibilität und botanische Beziehung achten.
Edelreiser zu Veredelung
Der Edelreiser ist ein Teil der Edelpflanze, die man schließlich züchten möchte. Edelreiser müssen von Edelsorten kommen, wenn es einem an Früchten liegt. Man nimmt holzige Stiele mit einer deutlich ausgebildeten Augen (Knospen). Zur Frühlingsveredelung (April) werden Edelreiser Ende November Anfang Dezember oder ab der zweiten Februarhälfte bis Anfang März gesammelt.
Veredelungsunterlagen
Auf Veredelungsunterlagen verwendet man Pflanzen, die frostwiderständig eingesetzt und resistent gegen Krankheiten sind. Je nach Sorte charakterisieren sie sich oft mit einer bestimmten Wachstumsstärke. Am besten wäre es, wenn die Veredelungsunterlagen von wilden Arten kommen könnten, die sehr widerstandsfähig sind.
Obstbäume veredeln – Methoden
Bevor wir beginnen Obstbäume zu veredeln, sollten wir entsprechende Edelreiser für die Veredelung und eine Veredelungsunterlage wählen. Man muss auf ihre biologische Kompatibilität und botanische Beziehung achten.
Die Veredelung mit Edelreiser beruht auf der Verbindung des Edelreiser mit der Veredelungsunterlage. Man verbindet die beiden Elemente und sichert die Veredelungsstelle mit der Gartensalbe. Während des Schneidens der Veredelungsunterlage und des Edelreiser sollte man darauf achten, dass die Oberflächen der beiden Elemente ähnlich sind und eng anliegen. Die Voraussetzung für den Erfolg dieser Behandlung ist die präzise Anpassung des Schneidens des Edelreiser und Veredelungsunterlage, wie auch eine große Kontaktfläche von Holz und Rinde zueinander. Diese Behandlung wird im Frühling an sonnigen und trocken Tagen durchgeführt. Wenn wir Obstbäume schneiden, muss ein sauberes und scharfes Messer verwendet werden.
Arten / Typen von Obstbaumveredelung:
Kopulation – wird durchgeführt, wenn die Veredelungsunterlage und der Edelreiser fast identisch dick sind. Die Veredelungsunterlage und der Edelreiser werden schräg geschnitten und beide Teile werden miteinander verbunden. Der Schnitt muss sehr schräg sein, damit die Oberflächenhaftung der Veredelungsunterlage und der Edelreiser so groß wie möglich ist (Schnittlänge circa 3 cm). Diese Behandlung wird häufig im April durchgeführt, kurz vor der Pflanzenvegetation.
Kopulation mit Gegenzunge – die Behandlung wird in der gleichen Weise wie im Falle der Veredelung durch Anwendung durchgeführt, nur das hier entlang der Veredelungsunterlage und der Edelreiser zusätzliche Einschnitte erfolgen, die die Kontaktfläche vergrößert.

und durch Kopulation mit Gegenzunge (B)
Anplatten – nach dem schrägen Abschneiden des Stammes der Veredelungsunterlage, schneidet man ein wenig Rinde mit einer geringen Holzmenge ab mit einer Oberfläche, die ähnliche Maßen wie die Oberfläche des schräg abgekürzten Edelreiser haben. Diese Methode wird verwendet, wenn die Veredelungsunterlage viel dicker ist als der Edelreiser. Hier kann eine Veredelung mit Einschnitten verwendet werden, die die Kontaktfläche der beiden Teile vergrößert.
Geißfußveredelung – In der Veredelungsunterlage schneidet man ein dreieckiges Holzstück aus. Aus dem Edelreiser schneidet man dies aus beiden Seiten heraus, jedoch in solch einer Weise, dass ein Keil gebildet wird, der in die Einschnitte passt. Diese Methode ermöglicht es Ihnen eine ausreichend starke Verbindung mit einer kleinen Wunde zu schaffen.
Seitliches Einspitzen – die Veredelungsunterlage wird schräg geschnitten, so dass die Schnittfläche so klein wie möglich ist, danach öffnen man die Rinde senkrecht, dehnt leicht die Ränder auseinander und drückt unter die Rinde den Edelreiser. Diese Behandlung wird durchgeführt, wenn die Veredelungsunterlage viel dicker ist als der Edelreiser. Kann man noch im Mai machen, wenn die Pflanzen ihre Vegetation beginnt.
Einspitzen – Methode ähnlich wie bei dem seitlichen Einspitzen. Man schneidet die Veredelungsunterlage nicht, man schneidet nur die Rinde T-förmig an. Unter diesem Einschnitt pfropft man den Edelreiser.

und Seitliches Einspitzen (D)
Obstbäume okulieren
Wenn wir Obstbäume veredeln, können wir sie auch okulieren. Der Zeitpunkt für die Veredelung durch Okulation ist Sommer. Die Okulation von Obstbäumen ist eine Veredelungsform, bei der vom Edelreis nur eine ruhende Knospe („Edelauge“) verwendet wird. Dies ist vergleichbar mit der Veredelung über Einspitzen. Man implantiert nicht den ganzen Edelreiser, sondern nur das angeschnittende Auge. Bevor man die Okulation beginnt, lohnt es sich ein scharfes Messer zur Okulation zu erwerben, ein sogenannter Okuliermesser.
Veredelung mit Edelreiser oder okulieren – was ist besser?
Wie man aus dem oben stehenden Text sieht, sind die Methoden der Veredelung von Obstbäumen eng mit dem Zeitpunkt der Veredelung verbunden. Obwohl die meisten Hobbygärtner Edelreiser im Frühling wählen, lohnt es sich auch für die Okulation in der Sommerzeit zu interessieren. Die Säfte zirkulieren besser in der Pflanze, was deutlich die Chance der Annahme der Veredelung erhöht.
Bedenken Sie! In der Praxis führt man die Veredelung durch Edelreiser meistens bei der Apfelbaumveredelung durch, manchmal auch beim Birnenbaum. Man vermeidet diese Behandlung bei der Veredelung von Kernnobstbäumen wie Kirschen, Sauerkirschen und Pflaumen, aufgrund der sehr schwierigen Akzeptanz der Edelreiser dieser Art. Kirschen, Sauerkirschen und Pflaumen okuliert man besser.
Fot. depositphotos.com, Zeichnungen: Wikipedia.