Feigenbaum, Feige – im Garten oder im Kübel pflanzen?

Der Feigenbaum oder die Feige ist eine Pflanze, die zur Gattung des Ficus gehört und ein naher Verwandter des in Wohnungen angebauten Birkenfeige ist. Unter allen angebauten Feigen eignet sich eben die Echte Feige für den Anbau im Erdboden in Deutschland am besten. Hier kann man erlesen, wie der Anbau vom Feigenbaum im Garten und im Kübel aussieht. Erfahren Sie hier, ob man eigene Feigen erwarten kann und finden Sie heraus, wie man den Feigenbaum vermehren kann.

Feigenbaum, Feige - im Garten oder im Kübel pflanzen
Feige, Feigenbaum

Die Echte Feige (Ficus carica) ist eine von mehreren hundert Arten, die zur Gattung des Ficus gehören. Zum Anbau des Feigenbaum im Garten in Deutschland eignet sich diese Art am besten. Unter den Feigenarten weist sie die beste winterhärte auf, sie erfordert auch keine Bestäubung um Früchte zu geben. Die Echte Feige kann die Form eines nicht sehr großen Baumes annehmen mit einer lockeren Krone. Sie kann auch als ein Strauch mit zahlreichen Wurzelsprossen wachsen. Diese Feigenbäume sind sehr langlebig – können sogar 80 Jahre lang leben. Die Blätter der Echten Feige sind groß, dunkelgrün, von oben rau – von unten bemoost. In unserem Klima angebaute Pflanzen verlieren ihre Blätter im Winter. In wärmeren Klimazonen sind die Feigen jedoch immergrün.

Die Blüten der Echten Feige erscheinen im Frühling. Sie sehen wie kleine grüne Früchte aus. Diese Früchte wachsen und werden mit der Reife violett. Das was man als Feigenfrucht bezeichnet ist nichts anderes,  als der entwickelte Blütenstandkern, der expandiert und nach innen aufrollt. Somit bildet sich  eine Tasche mit einem engen Aussenausgang. Die eigentlichen Blüten wachsen in der Tasche und bilden mit der Zeit ein harte kleine Kerne, die man beim Essen spüren kann.

Die Reife der Feigenfrucht kann festgestellt werden, wenn nach dem Pflücken aus ihnen ein weißer, klebriger Saft herausfließt. Eine reife Frucht ist süß und etwas fade. Leider vertragen die Früchte die Lagerung und den Transport nicht sehr gut, daher kennt man sie in Deutschland, wo der Anbau von Feigen nicht verbreitet ist, meistens in getrockneter Form. Getrocknete Feigen können bis zu einem Jahr gelagert werden.

Feigenbaum im Garten oder im Kübel

Können Feigen unsere Gärten schmücken? Natürlich, jedoch können sie nur saisonal da sein. Das größte Problem beim Anbau von Feigen ist ihre Empfindlichkeit gegenüber niedrigen Temperaturen. Daher ist es empfehlenswert, dass der Anbau vom Feigenbaum im Kübel durchgeführt wird. Somit kann er im Winter in einem kalten Raum, der vor Frost schützt, umgestellt werden.

Feigenbaum im Kübel nimmt in der Regel die Form eines Strauches an und benötigt häufigen Rückschnitt, da er zu schnell wächst. Der Topf sollte einen Durchmesser von ungefähr 30 bis 38 cm haben. Der Pflanze muss schnell ein Platz in der Sonne gesichert werden, wie auch schwere Erde mit zusätzlichem Ton. Der Boden sollte alkalisch sein, was durch eine Mischung von Blumenerde mit Kreide oder Kalkmagnesiumzusatz erreicht werden kann. Das Substrat darf nicht zu nass sein, darum wird die Pflanze mäßig gewässert (die nächste Bewässerung wird erst durchgeführt, wenn die oberste Bodenschicht durchgetrocknet ist).

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Echte Feige – Blätter

Von Mai bis Oktober ist eine Düngung notwendig. Am Besten verwendet man einen Mehrstoffdünger für Topfpflanzen. Die nächste Düngerdosis wird alle 3 Wochen verabreicht.

Im Sommer kann die Echte Feige auf den Balkon oder im Garten gestellt werden. Jedoch muss man die Pflanze im Herbst, vor den ersten Frösten, in einen frostgeschützten Raum stellen. Jetzt geht die Pflanze in ihre Ruhephase über. In dieser Zeit hört sie auf zu wachsen und verliert ihre Blätter. Es sollte ihr ein heller und kühler Raum gewährleistet werden. Wir  düngen nicht und bewässern nicht. Mitte Februar wird die Pflanze in einen wärmeren Raum gestellt (Raumtemperatur, sie wird an ein gut beleuchtetes Fenster gestellt und wir fangen an mit der regelmäßigen Bewässerung). Wenn die ersten Blätter erscheinen, beginnt man mit der Düngung.

Der Feigenbaum im Kübel sollte alle zwei Jahre umgepflanzt werden. Bei der Umpflanzung sollten die wuchernden Wurzeln geschnitten werden.

Feigemnaum im Garten anbauen

Wenn wir einen Feigenbaum im Boden anbauen möchten, müssen wir der Pflanze eine sonnige und windgeschützte Stelle gewährleisten. Die südliche Wand eines Gebäudes wäre ganz gut. Für den Winter ist es notwendig, die Feige vor Frost und Wind zu schützen. Die Triebe und die Wurzeln benötigen einen Winterschutz. Wir können diese mit Strohmatten bedecken oder Kiefernrinde um die Pflanze streuen.

Im Frühling werden die Triebe um etwa die Hälfte geschnitten. Sollte die ganze Pflanze durchgefroren sein, müssen alle Triebe geschnitten werden. Wenn wir die Feige zu Wässern und Düngen beginnen, sollte sie sich wieder erholen. In unserem Klima ist es nicht einfach Früchte der Feigen aus den eigenen Garten zu ernten.

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Die Feige – eine reife Frucht

Feigen ernten und verwenden

Die Feigen sammeln wir, wenn sie vollständig reif sind. Sie hängen nach unten, sind sanft und haben eine leicht rissige Haut. Die schmackhaftesten sind roh gegessen, aber man kann sie auch trocken. Die Feigen eignen sich auch für Kompott, Konfitüre und Sirup. Es wird angenommen, dass der Saft von Feigen auf das Herz und Koronararterien stärkt. Feigen, die in Milch gekocht werden, lindern Husten und Halsschmerzen. Die Samen haben eine leicht abführende Wirkung.

Krankheiten und Schädlinge

Feigen, die in einem Topf wachsen, können durch Schädlinge wie Spinnmilben und Weiße Fliegen angegriffen werden. Um diese Schädlinge loszuwerden, werden die Blätter mit Wasser mit Spülmittel abgewischt.

Feigenbaum vermehren

Eine gute Methode, um den Feigenbaum zu vermehren, ist über Abläufer. Um dies durchzuführen, graben wir im Frühling eine kleine Vertiefung und biegen die jungen Triebe bis in diese Vertiefung. Danach decken wir sie mit Erde ab. Diese Triebe werden Wurzeln bilden, wenn die Erde mäßig feucht gehalten wird. Im Herbst werden die bewurzelten Triebe von der Mutterpflanze geschnitten und gepflanzt.

Wir können auch den Feigenbaum durch verholzte Stecklinge vermehren. Um dies zu tun, werden im Herbst, nach dem die Blätter abfallen, Stecklinge mit ein paar AUgen geschnitten. Wir setzen sie dann in den Boden und bedecken komplett mit Erde. Im Frühjahr werden die Stecklinge rausgenommen und an einen festen Platz gepflanzt.

Sie können auch den Feigenbaum vermehren über einjährige Stecklinge. In diesem Fall schneiden wir August oder September etwa 10 bis 20 cm lange Stücke von grünen Stängeln. Diese werden dann in einen Kasten mit Sand oder Perlite gesteckt. Wichtig ist hohe Luftfeuchtigkeit und viel Wärme.