Garten im Winter – Ziersträucher und Winterblüher

Garten im Winter halten unserem Garten auch während dieser Zeit in warmen Farben. Den Garten können rote Hartriegeltriebe, magisch verdrehte Weidenzweige, wunderschöne Blüten des Zaubernusses und Nieswurzens wie auch Nadelsträucher in verschiedenen Nadelfarben – grün, gelb und blau, schmücken. Lernen Sie den interessantesten Pflanzen für einen schönen Garten im Winter kennen und finden Sie etwas Interessantes für Ihren Garten!

Garten im Winter Hasel
Garten im Winter mit verdrehten Trieben – Hasel ‚Contorta‘. Ab Februar kann man ihre unglaublich kunstvollen, länglichen , gelben Weidenkätchen bewundern.

Winter ist die Zeit, in der in unseren Gärten es eher grau und traurig ist. Aber muss es denn wirklich so sein? Natürlich nicht. Wenn man möchten, dass der Garten im Winter auch wunderschön ist, sollte man immergrüne Sträucher wählen. Darunter vor allem Bäume und Sträucher mit verschiedenen Nadelfarben und verschiedenen Zuschnitten. Die größeren können als eine Art von Tannenbäumen gelten. Zu dieser Zeit sind ebenfalls  niedrigere Sträucher attraktiv wie zum Beispiel Bergkiefer und Miniaturarten vom Sadebaum oder Chinesischen Wacholder.

Es gibt aber viel mehr für den Garten im Winter. Heute stelle ich mehrere solcher Winterraritäten vor. Es handelt sich um standhafte im Winter blühende Pflanzen, um Bäume und Sträucher mit bunten Trieben (was man nach dem Blattfall im Herbst sehen kann) und mit strahlendhell bereiften Früchten. Ich hoffe, ich kann Sie auf diese Weise überzeugen, dass Ihr Garten im Winter auch interessant und voll von ungewöhnlichen Formen und Farben sein kann.

Garten im Winter – verdrehte Äste

Einige Bäume und Sträucher, die im Winter Blätter abfallen, können in diesem Zeitraum außergewöhnlich aussehen, da sie kurz nach dem Blätterfall ihre extrem verdrehten Äste entblößen. Zu solchen Pflanzen gehört die Hasel ‚Contorta‘, genauer gesagt – die Gemeine Hasel (Corylus avellana) ‚Contorta‘. Es ist eine sehr interessante Haselsorte mit verdrehten Trieben und Blättern. Sie wächst ganz langsam. Man kann sie an sonnigen Plätzen oder im Halbschatten anbauen. Jedoch vermeidet man den Anbau im unfruchtbaren und feuchten Erdboden.

Allerdings sind auch verdrehte Triebe der Korkenzieher-Weide attraktiv. Dies ist eine ziemlich schnell wachsende, nicht zu hohes Bäumchen mit schlanken Wuchs und außergewöhnlichen spiralig verdrehten Trieben. Die Triebe haben eine gelbliche oder olivgrüne Farbe, oft auf der Sonnenseite sind sie rötlich. Die Korkenzieher-Weide eignet sich auf sonnigen oder leicht schattierten Plätzen. Sie benötigt einen durchlässigen, humusreichen, neutral oder leicht kalkhaltigen Erdboden.

Garten im Winter – bunte Triebe

Bäume und Sträucher, die ihre Triebe nach dem Blätterfall entblößen, können mit ihrer Form, wie auch mit den Farben der Triebe jemanden in Erstaunen versetzen. Zu den bekanntesten und beliebtesten Zierpflanzen für Winter im Garten ist, dank seiner bunten Triebe, der Hartriegel, insbesondere der Tatarische Hartriegel (Cornus alba). Diese Art eignet sich hervorragend für sonnige oder leicht schattiert Plätze. Es lohnt sich ihn jedes Jahr stark zu beschneiden. Als Ergebnis erhält man mehr Triebe und der Strauch wird noch dekorativer sein. Möchte man besonders roteTriebe haben, wählt man die Sorte ‚Sibirica‘, die sogar rote Triebe an beschatteten Plätzen bekommen.

Garten im Winter Hartriegel
Garten im Winter mit bunten Trieben – Weißer Hartriegel

Andere Pflanzen mit roten Trieben sind Fächerahorn (Acer palmatum), Koreanische Berberitze (Berberis koreana) oder auch Purpur-Weide (Salix purpurea).

Außer den roten Trieben fallen auch Triebe auf, die gelb oder leicht goldfarbig sind. Solche Farben beobachtet man beim Seidigen Hartriegel (Cornus serices) ‚Flaviramea‘, Weißem Hartriegel (Salix alba) ‚Vitellina‘ und ‚Chermesina‘ oder bei der Sommerlinde (Tilia platyphyllos) ‚Aurea‘. Die Triebe dieser Pflanzen werden auf dem dunklen Hintergrund andere Sträucher deutlich sichtbar sein.

Man darf auch nicht Pflanzen mit weißer Rinde vergessen, die Birken. Besonders interessant sind solche Arten wie die Himalaya-Birke (Betula utulis), bei der nicht nur die Rinde des Stammes eine weiße Farbe annimmt, sondern ihre Triebe sind auch cremeweiß.

Unter den Zierpflanzen für den Garten im Winter mit interessanten Trieben gibt noch weitere bemerkenswerte Raritäten. Eine von ihnen sind Spindelsträucher (Euonymus alatus). Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend rot, sodass sie als eine schöne Dekoration für die Herbstrabatte verwendet werden kann. Nach dem Blattfall kann man ohne große Mühe die Besonderheit dieser Art beobachten – entlang  dieses Triebes laufen 4 unregelmäßige Korkstreifen. Es sieht wirklich erstaunlich aus. Daher auch der Name „geflügelt“.

Zu Ende ist noch Amerikanischer Amberbau (Liquidambar styraciflua) erwähnenswert, auch Seesternbaum genannt. Mit seinem roten oder kupferfarbigen Blattwerk ist er einer der schönsten Herbstbäume. Wenn die Blätter abfallen, kann im Winter seine ursprünglichen korkenhafte Triebe bewundern. Dieser Baum wird am besten auf sauren Erdboden  angebaut und man sollte einen vor dem Wind geschützten Platz wählen. Leider kann langanhaltender Frost sogar erwachsene Exemplare  beschädigen, so dass man besser vom Anbau in den kältesten Regionen Deutschlands verzichtet.

Garten im Winter Berberitzen
Garten im Winter mit bunten Früchten – Berberitzen

Auf vielen Bäumen und Sträuchern bleiben nach dem Blätterfall noch lange bunte Früchte, die wundervoll funkeln, wenn sie anfrieren. Sträucher mit solchen Früchten lohnt es sich im Garten zu haben, nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern auch damit Vögel im Winter im Garten etwas Nahrung haben.

Das auffälligste roten Früchten, die man im Winter bewundern kann ist die Schwedischer Zwergmispel (Cotoneaster suecicus) ‚Coral Beauty‘, der Mittelmeer-Feuerdorn (Pyracantha coccinea) und der sehr beliebte Thunberg-Berberitze (Berberis thunbergii).

Thunberg-Berberitze ist ein stacheliger Strauch mit einem kuppelförmigen Zuschnitt und erreicht eine Höhe von bis zu 2 m. Sie hat eine ziemlich geringe Erdboden-, Wasser- und Paltzanforderungen (kann in voller Sonne oder Halbschatten wachsen). Luftverschmutzung verträgt sie auch gut, daher eignet sie sich ideal für Hausgärten in Städten. Thunberg-Berberitze kommt in vielen interessanten Gartensorten vor.

Aber selbstverständlich kann man im Winter nicht nur die roten Früchte bewundern. Der oben genannte Mittelmeer-Feuerdorn hat Sorten mit orangenen (Sorte ‚Orange Glow‘) und gelben (Sorte ‚Soleil d’Or‘) Früchten. Der Mittelmeer-Feuerdorn mag fruchtbaren Erdboden und sonnige Plätze. Am besten pflanzt man sie an südlich ausgerichteten Wänden oder sonnigen Rasenflächen.

Widerum sind im Winter dunkelblaue Früchte Verzierungen der Gewöhnlichen Mahonie (Mahonia aquifolium).

Die Gewöhnliche Mahonie ist ein immergrüner Strauch mit gezackten, glänzenden Blättern. Ende April und Mai blüht sie mit prächtigen gelben Blumen. Ihre kugelförmigen dunkelblauen Früchte bleiben auf der Strauch bis zum Winter. Sie fühlt sich am besten auf feuchtem, sauerem bis neutralem Erdboden. Der Anbauplatz sollte im Schatten oder Halbschatten sein.

Wir hatten bereits rote, orange, gelbe und blaue Früchte. Es ist Zeit für violette Früchte. Solche Fruchtfarben schmücken im Winter Triebe von Purpur-Schönfrucht (Callicarpa dichtoma), die als Schönheiten bezeichnet werden. Diese Pflanze ist bei uns nicht sehr weit verbreitet, wahrscheinlich darum, da sie im kalten Winter durchfrieren kann (erfordert eine Abdeckung). Sie blüht im Sommer und die Blüten sind klein, sternförmig. Im Herbst erscheint kleines, perlförmiges Obst, das in Clustern angesammelt ist. Sie bleiben auf dem Strauch noch für eine lange Zeit nach dem Blätterfall. Sie sind für Vögel keine Delikatesse, deshalb braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass bald von den geflügelten Besucher gegessen werden.

Garten im Winter – Schneerose
Garten im Winter – Schneerose

Ein ist wenig schwerer blühenden Pflanzen im Winter zu finden. Es gibt jedoch einige Exemplare, die zu diesem ungewöhnlichen Zeitpunkt blühen und sich für den Anbau in unserem Klima eignen.

Bereits im Dezember blüht die Schneerose (Helleborus niger), die auch als „Weihnachtsrose“ bekannt ist. Dies ist wahrscheinlich die beliebteste Sorte der Nieswurz-Gattung. Sie wächst bis zu einer Höhe von 30 cm. Die Schneerose ist eine immergrüne Pflanze mit großen ledrige Blättern. Der ideale Anbausplatz sollte schattig sein mit alkalischen, humusreichen Erdboden sein. Eine üppige Blüte begünstigt ein milder und sonniger Winter.

Eine weniger beliebte, ab Dezember blühende, Pflanze ist die Chinesische Winterblüte  (Chimonanthus praecox). In milderen Wintern bildet sich auf den aufrecht wachsenden Trieben dieses Strauches, die eine Länge von bis zu 3 Metern erreichen, bereits ab Dezember blass gelbe Blüten mit einer roten Mitte. Diese würzig duftenden Blütenglocken sind sehr langlebig und können auf den Zweigen bis Anfang März bleiben. Diese Pflanzen mögen fruchtbaren, kalkhaltigen Erdboden und einen sonnigen Platz, der vor kalten Winterwindböen geschützt ist. Trotz Sicherstellung solcher Bedingungen können sie in einigen Teilen des Landes dennoch durchfrieren.

Cremeweißen Blüten mit intensivem Aroma erscheinen im Januar auf den Trieben der Roten Heckenkirsche (Lonicera purpusii). Dieser buschige, dichte Strauch erreicht eine Höhe von bis zu 2 Metern und etwa eine Breite von 3 Metern. Sie kann in der Sonne oder im Halbschatten angebaut werden. Rote Heckenkirschen erfordern fruchtbaren und feuchten Erdboden.

Schon im Februar bilden sich gelbliche, fransenartige Blüten auf den Trieben der Chinesischen Zaubernuss (Hamamelis mollis). Es ist ein Strauch, der aus China kommt mit einer lockeren Krone und dünn verzweigten Trieben. Er mag einen sonnigen oder halbschattigen Platz, der vor Winden geschützt ist, einen fruchtbaren, leicht sauren Erdboden. Junge Pflanzen müssen im Winter abgedeckt werden.

Garten im Winter – amerikanisches Pampasgras
Garten im Winter – amerikanisches Pampasgras

Spricht man von Zierpflanzen im Garten im Winter, darf man nicht an die immergrünen Gräser vergessen, wie die Japanische Segge (Carex oshimensis) ‚Variegata‘. Im Winter, wenn die meisten Rabatten leer sind, sind ihre schmalen Blätter mit weißen Streifen besonders ausdrucksstark. Diese Pflanze mag schattige oder halbschattige Plätze. Ideal wächst unter Bäumen oder am Rand vob Teichen.

Besonders schön präsentiert sich das enorme Amerikanische Pampasgras (Cortaderia selloana). Seine Halme können eine Länge von bis zu 2 Metern haben. Im Herbst wachsen aus der verbreiteten Blattrosette wachsen gleichlängliche stattliche Bündel, die nach dem Trocknen ihre Schönheit über den Winter durch behalten. Am besten pflanzt man ihn als Solitär, an einem gut belichteten Platz. Amerikanisches Pampasgras mag sonnige und ruhig abgelegende Plätze, die vom Wind geschützt sind. Man sollte jedoch bedenken, dass er durchfrieren kann und nur für den wärmsten Teilen Deutschlands zum Anbau geeignet ist. Vor dem Frosteinbruch sollten die Wurzeln innerhalb der Blattrosette mit einer 15 bis 20 cm dicken Schicht aus Blättern, Torf oder Sägemehl abgedeckt werden.

Wie man sieht, hat man eine Reihe von Zierpflanzen für den Garten im Winter zur Verfügung, die zu dieser Jahreszeit ihre einzigartige Schönheit zeigen. Die hier erwähnten sind nur Beispiele. Ein tiefgründiger Gärtner findet viele mehr Exemplare. Ich ermutige daher, schöne winterblühende Pflanzen zu finden und diese dann auf der Rabbatte anzupflanzen, damit im Garten es immer bunt und interessant ist.