Nadelbäume vermehren
Nadelbäume vermehren kann man auf vier verschiedene Weisen – durch Samen, Stecklinge, Ableger und Pfropfung. So kann man selber seine Sammlung von Nadelbäumen im Garten vergrößern. Finden Sie heraus, welche Methode die beste ist um Nadelbäume vermehren, welche davon die einfachste ist und welche die besten Effekte im Amateuranbau zeigt. Hier sind einige bewährte Möglichkeiten um Nadelbäume vermehren.

Nadelbäume vermehren durch Pfropfung ist die wichtigste Methode der Vermehrung, die man in Baumschulen benutzt, jedoch ist diese zu kompliziert für den Einsatz im Amateuranbau im Garten. Wenn wir durch Pfropfen Nadelbäume vermehren möchten (vor allem ausgesuchte Sorten mit farbigen Nadeln und anderen spezifischen Eigenschaften sowie Formen, die hoch wachsen), sollte man besser junge Setzlinge im Blumengeschäft kaufen.
Arten und Sorten von Eiben, Zypressenarten wie Scheinzypressen, Urweltmammutbaum, Wacholder, Thujen (Lebensbäume) wie auch Zwerg- und Schleichform der Tanne, Lärche, Kiefer und Fichte können durch Stecklinge vermehrt werden. Allerdings sollte man Geduld aufweisen, denn es ist ein langsamer Prozess. Hier können Sie mehr über Thuja Stecklinge erfahren.
Nadelbäume vermehren durch Stecklinge
Die günstigste Zeit, um Nadelbäume zu vermehren durch Stecklinge ist August und September. Zu dieser Jahreszeit sind die Triebe härter und widerstandsfähiger als im Frühjahr und gleichzeitig flexibel genug um geschnitten zu werden.
Da verholzte Zweige sich schwer anwurzeln, sollte man nur einjährige Triebspitzen wählen. Seien Sie jedoch vorsichtig, wenn Sie auf diese Weise Nadelbäume vermehren, da zu junge Triebe leicht von Krankheiten befallen werden können.
Junge Triebe können vom Haupttrieb mit einem scharfen Messer gewonnen werden. Eine empfohlene Methode ist es, die Triebe kräftig abzureißen. Auf dem abgerissenen Setzling muss noch ein Fragment des älteren Triebes vorhanden sein – die Ferse und die Zunge. Die Setzlinge sollten eine Länge von 6 bis 10 cm haben. Wenn diese länger sind muss man die Spitze trimmen.
Bevor man Triebe einpflanzt, sollten von deren unteren Teil alle Schuppen und Nadeln entfernt werden, wie auch in Wurzelpulver eingetaucht werden. Die Wunde, die vom Abreißen entstanden ist, darf man nicht mit der Hand berühren, da dies eine Übergabe von Krankheitserregern erleichtert. Um das Risiko einer Infektion zu reduzieren, sollte ausschließlich qualitativ hochwertiger Erdboden verwendet werden.
Nach dem Pflanzen in den Erdboden, bewahrt man die Setzlinge in warmen und feuchten Bedingungen auf. Die Wurzelbildung erfolgt bei einer Temperatur von 18 bis 22 °C. Bei Arten, die leicht vermehrt werden können (zum Beispiel bei Thujen und Wacholdern) erscheinen die ersten Wurzeln nach etwa sechs bis acht Wochen. Aber es kann sehr viel länger dauern.
Nadelbäume vermehren durch Ableger
Eine nützliche Methode um Nadelbäume vermehren in Amateuranbaubedingungen ist die Vermehrung durch Ableger, vor allem, wenn man kriechende Formen anbaut, deren Triebe eine natürliche Tendenz haben, sich bei Kontakt mit dem Erdboden anzuwurzeln. In diesem Fall überprüft man ob sich zu Herbstbeginn an den Verwurzelungsstellen keine neuen jungen Wurzeln gebildet haben. Wird festgestellt, dass sich Triebfragmente in den Erdboden eingewachsen haben, schneidet man den verwurzelt Trieb vorsichtig ab, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden, und gräbt den verwurzelten Setzling aus, den man dann an eine andere Stelle anpflanzen kann. Man kann auch die Verwurzelung beschleunigen indem man die Triebe mit gemahlener Pinienrinde oder Gartentorf bestreut, dass gleichzeitig eine höhere Bodenfeuchte hält. So kann man zum Beispiel schnellwachsende Nadelbäume für Hecken vermehren.
Nadelbäume vermehren aus Samen
Die geduldigsten Personen können versuchen aus Samen Nadelbäume vermehren. Man sollte jedoch denken, dass die resultierenden Pflanzen nicht oft die Mutterpflanzeneigenschaften haben (man kann in dieser Methode die gleiche Art vermehren aber nicht die gleiche Sorte, da die erhaltenden Eigenschaften nicht wiederholen werden, dank Sonderbehandlungen von Baumschulengärtnern). Wir darf auch nicht vergessen, dass Nadelbäume vermehren aus Samen die meiste Geduld erfordert.